Gemeinsam mit den Solist:innen Florian Müller (Cembalo), Katrien Baerts (Sopran) und Annika Schlicht (Mezzosopran) sowie unter der musikalischen Leitung von Ilan Volkov und Elena Schwarz erstrahlte der Sakralraum der Salzburger Kollegienkirche im Klang des ewigen Lichts.
Das Programm brachte nicht nur die Stärken des Kernrepertoires des Ensembles zum Erklingen. Es bot sich zudem die einmalige Gelegenheit ausgewählte Number Pieces von John Cage parallel zu seinem Film One¹¹ zu hören -- in Anwesenheit von Henning Lohner, der den Film kurz vor dem Ableben von Cage für ihn produzierte und Regie führte.
"Die Akkorde wirkten wie Schatten, die auf den mitunter flehenden und flüsternden Duktus der Stimme fielen, die auch Jedermann beunruhigend zu denken gegeben hätte.”
So resümierte Der Standard unsere Aufführung von Gérard Griseys Quatre chants pour franchir le seuil, eine Meditation über den Tod, die als spektrale Musik mit starken melodischen und harmonischen Bezügen emotional für ein breites Publikum zugänglich wird.
Die Meditation über den Choral „Vor deinen Thron tret’ ich hiermit“ von Sofia Gubaidulina lud ein zum Nachdenken über die zahlensymbolischen Geheimnisse im Werk von J.S. Bach. Mit Claude Viviers Wo bist du Licht! in großer Streicher-Besetzung erklang dessen unverwechselbare Klangsprache, die Einflüsse aus dem asiatischen Raum und unendliche Melodien verbindet. Die Worte der italienischen Mystikerin Maria Maddalena de' Pazzi (16. Jh.) und ihre magnetische Energie der Besessenheit fanden in Infinito Nero von Salvatore Sciarrino durch kontrollierte Kraft sowie virtuose und präzise Agilität des Ensembles ihren Ausdruck zwischen Licht und Dunkelheit.